Musikerwochenende Wessobrunn 

Tag 1
Treffpunkt war vor dem Musikerraum in Eresing. Danach ging es mit einer kleinen Autokolonne Richtung Wessobrunn zum Stillerhof. Dies ist ein stillgelegtes Gut der Erzabtei St. Ottilien, in das wir uns bereits zum dritten Mal einquartiert haben. Ausgestattet ist der Stillerhof mit mehreren Einzel- sowie Mehrbettzimmern. Auch sogenannte Meditationsräume, die uns zu Satzproben sehr dienlich waren, sind vorhanden.

Nacheinander trudelten also alle Autos beim Stillerhof ein. Der Erich, unser Vorstand, kam mit Anhänger und dem schrecklichen Schlagzeug vom Isch ;-) und seiner großen roten Trommel, sowie die restlichen Fahrzeuge mit vielen Lebensmitteln, Getränken und reichlich Knabberzeug, natürlich waren die Instrumente auch noch dabei.

Insgesamt hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit, uns auszuruhen, weil es dann gleich ab 18:30 Uhr weiter mit der ersten Satzprobe für die Holzbläser ging. Für unsere musikalischen Analphabeten, zu den Holzbläsern gehören: Klarinetten, Querflöten und Saxophone. Nachdem aber die Brettl-Lutscher meist den größten Zeitaufwand kosten, spielten die Saxophone bei der Satzprobe der Flügerhörner und Trompeten mit (auch wenn sie eigentlich zu den Holzbläsern gehören, gell Brösl!). Ab 20:30 Uhr gab es dann einen leckeren Wurscht-Salat zum Abendessen. Ein paar Mädels der Blechbläsergruppe bereiteten vorher diesen vor (danach hatten wir keinen Essig mehr, gell Ruth ?!). Nach dem Abendessen war dann noch eine weitere „kleinere unbedeutende“ Satzprobe der Blechbläser (Posaunen, Tenorhörner, Bariton und Tuba). Die übrigen „wichtigen“ Musiker vergnügten sich in der Zwischenzeit mit gemeinsamen Brettspielen, wie Tabu, wo es ziemlich lautstark zuging. Für unsere Jüngeren hieß es ab 22 Uhr – ab in die Falle, da am nächsten Tag die wichtige praktische Prüfung des Leistungsabzeichens in Bronze anstand. Allerdings musste Jürgen ca. 5mal pro Zimmer aufgrund einiger Unruhen nachhelfen.

Tag 2
Nachdem die „Jungen“ (Andi Thoma am Tenorhorn, Markus Thoma am Flügerhorn, Regina Thoma an der Klarinette, Veronika Resch an der Trompete, Andrea Klotz an der Trompete, Josef Wenig an der Trompete, Herbert Grundler an der Trompete, Magdalena Loy am Altsaxophon, Brigitte Wenig am Altsaxophon, Andreas Glas am Altsaxophon, Joachim Loy am Schlagzeug und natürlich Christoph Resch ebenso am Schlagzeug) bereits um 7 Uhr vom Isch aus den Federn geschmissen wurden und völlig verschlafen ihre praktischen Prüfungen absolvierten, bemühten sich währenddessen die anderen Musiker auch so langsam aus den Betten. Es gab reichlich Frühstück – Kaba, Kaffee, Tee, Saft, Butter, Marmelade, Nutella und natürlich Wurscht (ein typisch amerikanisches Frühstück halt). Erich hatte schon in aller Früh frische Semmeln besorgt. Wir räumten gerade  die Küche auf, als die Prüflinge wieder in das gemeinsame „Straflager“ zurückkehrten. Ohne jegliche große Verschnaufpause mussten sofort die Flügerhörner und Trompeten zur Satzprobe. Nach etlichen Satzproben mit den Bläsern, in denen sich unser Schlagzeugspieler erholen konnte, gab es um 16:30 Uhr endlich die erste Gesamtprobe. Diese verlief relativ gut. Anschließend folgte eine kurze Pause, in der sich so manche(r) mit Kuchen vollstopfte (ein großes Dankeschön an die Bäckerinnen). Wieder gab es eine Satzprobe mit den unwichtigen Blechbläsern (also wem? -> siehe oben aufgelistet). Einstweilen „punchten“ (panschten) die anderen am Abendessen herum; versuchten quasi  zu kochen. Aufgetischt wurde um 19:15 Uhr Spaghetti à la Bolognese und viel Salat. Hier hatten wir vorher noch neuen Essig geordert, weil ja keiner mehr wegen der Ruth da war. Nach einer 1¼ stündigen Pause wurde die nächste Gesamtprobe abgehalten. Ab 22:30 Uhr folgte der gemütlichere Teil der ganzen Schufterei. Es wurde ein kleines Rätselspiel veranstaltet, das Jürgen vorher zusammenstellte. Diesen Test sollte man in Gruppenarbeit lösen. Waren doch solche Fragen dabei, wie z. B. das Dirigat-Bild eines 6/8-Taktes aussieht (???, also ich weiß es heut noch nicht). Letztendlich hat natürlich die Gruppe gewonnen, in der seinerzeit sogar zwei  nicht aktive Musiker dabei waren (Franzi und Karin).

Nun wurde es ausgelassener ... Party !!!!! Dort waren komischerweise (fast) alle Musiker wieder hellwach. So mancher versuchte zu schlafen, was sicherlich sehr, sehr schwer viel, da die Musik in der Stube/Esssaal ziemlich laut war. Wir hatten einen kleinen Ghettoblaster und reichlich CD`s mit guter Musik mitgebracht. Zuerst saß noch jeder an seinem Platz/Stuhl um den Tisch herum. Plötzlich hatten alle irgendwie das Bedürfnis auf den Stühlen und Bänken zu tanzen, sogar Jürgen. So mancher musste natürlich wieder hervorstechen, da ihm der Stuhl nicht mehr reichte. Also ging es weiter auf den Tisch und man versuchte sich in erotischen Tänzen auf dem Tisch. Stellt sich hier doch die Frage, von wem die Rede ist. Unser Isch, ganz klar, und unser Mathias, der uns aber leider seit März aufgrund seines extremen Fußballhobbys verlassen hat. Super war, dass hier „Alt“ und „Jung“ zusammenfeierten, lachten und sangen – bei Spezi und Limo sowie Wein und dabei nach Jürgens neuer Prost-Methode mit Wänden, Lampen, Tischkanten und Decken anstießen. Auch ein paar Mädels wollten dann mit unseren beiden Herren mithalten und tanzten auf einem anderen Tisch à la Gogo. Ab 2 Uhr zog unser Dirigent (Sklaventreiber) dann doch einen Schlußstrich. Arm in Arm klang die feuchtfröhliche Runde den Abend aus.

Tag 3
Zum Frühstück gab es leider nur trockenes Brot und das Übliche dazu. Ein kleiner Teil der Musiker sah etwas finster drein, weil der Geräuschpegel bis zwei Uhr einfach zu hoch war, der andere Teil hatte so kleine Augen wie der Isch sonst. Die erste Satzprobe begann um 8.30 Uhr mit den Trompeten und Flügelhörnern. Die „unwichtigen“ Blechbläser mussten in der Zwischenzeit die Küche aufräumen, weil die Holzbläser sich zur Satzprobe um 9.15 Uhr einspielen mussten. Langsam wurde es interessant. Jeder hatte in der Zwischenzeit sogar heimlich geübt und verschiedene Passagen in den Stücken klangen ganz passabel. Ein paar fingen schon an, aufzuräumen und zu putzen. Wir mussten schließlich den Stillerhof wieder in dem Zustand hinterlassen wie wir ihn aufgefunden haben. Unsere Posaunen, Tenorhörner, Bariton und Tuba gehörten nun endlich nicht mehr den „unbedeutenden“ Musikern an. Endlose und äußerst schwierige Satzproben haben aus ihnen doch noch echte Musiker gemacht. Dies zeigte deren letzte Satzprobe um 11 Uhr. Nun war Resteessen der gestrigen Spaghetti angesagt. Uns wuchsen sie schon aus den Ohren raus (nix für Ungut, liebe Ruth). Okay, fast hätten wir ja was wichtiges vergessen. Bei dem Test gestern gab es einen besonderen Gewinn. Der Siegergruppe wurde von unserem Dirigenten Jürgen, der Maria und dem Isch der „Super-Perforader“-Tanz mit Gesang und Steptanz (Schuh des Manitu) aufgeführt. Jürgen, Maria und Isch waren hier schon sogenannte Profis, schon am Faschingsball beim Alten Wirt in Eresing galt dies als einer der Höhepunkte. Dies hob sich Jürgen allerdings zum Abschluß des gesamten Wessobrunnaufenthaltes auf. Denn vorher gab es unsere letzte Gesamtprobe und die war der Wahnsinn. Wir sind uns jetzt des Fachlichen nicht unbedingt bewusst, allerdings absolut Spaß gemacht hat es uns. Und das ist ja schließlich das Wichtigste beim Musikspielen. Ach, da fällt uns doch wieder was ein. Nicht nur zu den üblichen normalen Musikproben kommen bestimmte Musiker zu spät, sondern auch zu dieser letzten Gesamtprobe. Und wer? Natürlich die Moni, sowie die Lena und die Brigitte waren dabei – angeblich weil sie spazieren gehen mussten. In der guten Hoffnung, dass schon manche an diesem Vormittag sich um die Säuberung der sanitären Anlagen gekümmert haben, ging es nun ans Aufräumen und Putzen, igitt! Und ratet mal, wer sich am meisten gedrückt hat? Natürlich die Männer. Nur die Frauen – Mädels rannten mit Putzlumpen, Besen und Schaufel sowie Schrobber rum. So, nun war es zu Ende unser Musikerwochende 2002 in Wessobrunn. Die Kolonne aus Eresing verließ den Stillerhof. Schließlich mussten wir uns doch auch irgendwie beeilen, stand doch die Kreistagswahl/Gemeinderatswahl in Eresing noch auf dem Programm.

Gott sei Dank hat sich Michi schon um unser nächstes Probenwochenende, wiederum in Wessobrunn, gekümmert (28.3. – 30.3.2003), auf das wir uns schon sehr freuen.
Neuigkeiten hierzu erfahrt ihr im April 2003 ! Bis dann.

Als weiteren Bericht werden wir Euch ein wenig zum diesjährigen, wohl gelungenen, Frühjahrskonzert berichten.

Anm. d. Red.: Wir tun uns sehr schwer beim Schreiben und hoffen, dass unser erster Bericht nicht zu durcheinander zu lesen war. Habt Nachsicht, wir geloben Besserung.

© Karin Hartmann und Christoph (alias Isch) Resch / 08.08.2002

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